Unsere Fahrt in den Spessart - Odenwald und Taunus
vom 17.08. bis 20.08.2006
Donnerstag, 17.08.2006
Nach 4 bis 5 Stunden Fahrt erreichten wir gegen 13.00 Uhr Aschaffenburg im Spessart. Nach einer Stärkung brachen wir um 14.30 Uhr auf zur Stadtführung. Aschaffenburg ist eine Industriestadt am Main mit einem Umschlaghafen an der Main-Rhein-Großschiffahrtsstraße.
Die Altstadt wird beherrscht vom Schloß Johannisburg, einem mächtigen Renaissancebau auf hoher Terrasse über dem Main. Es wurde 1605 erbaut und war Residenz der Erzbischöfe von Mainz.
Im Schloß sind außer prächtigen Möbelausstauungen der Zimmer Gemälde von bedeutenden Künstlern wie Lukas Cranach, Rembrandt, Rubens und Raffael zu bewundem.
Die Stiftsbasilika St. Peter und Alexander, erbaut um 1200, ist ebenfalls eine Schatztruhe mit der „Beweinung Christi" von Math. Grünewald. Beachtenswert sind außerdem ein sehr altes Holzkruzifix und der Kreuzgang der Klosterkirche.
Aschaffenburg war 982 mainzische Stadt, kam 1810 an das Großherzogtum Frankfurt und 1814 an Bayern. König Ludwig I. von Bayern liebte Aschaffenburg und ließ hier nach römischem Vorbild eine prächtige Villa erbauen; das Pompejanum. Heute ist es ein Museum.
Aschaffenburg ist reich an Grünanlagen und Gassen mit alten Fachwerkhäusern. Idyllisch ist die Mainpartie unterhalb des Schlosses aber auch ein Spaziergang durch den Park vom Schloß zum Pompejanum.
Im „Aschaffenburger Hof wurden wir freundlich empfangen und bewirtet von „Frau Johanna".
Freitag, 18.08.2006
Nach dem Frühstück begaben wir uns auf die Fahrt zum Odenwald und besuchten Miltenberg und Michelstadt.
Miltenberg ist eine alte fränkische Stadt am Main mit vielen schönen Fachwerkhäusern und einem alten Brunnen am „Schnatterloch" auf dem Marktplatz.
Berühmt ist hier das Gasthaus „Zum Riesen", das viele Berühmtheiten beherbergt hat und im Jahre 1589 in einer Urkunde „Fürstenherberge" genannt wird. 2001 wurde das Gasthaus renoviert. Der imposante Renaissancebau ist eine Sehenswürdigkeit.
Unser Besuch in Miltenberg endete mit einem Spaziergang über die sehr schöne Mainpromenade.
Weiter ging es nun nach Michelstadt, einem romantischen Städtchen. Einmalig schön ist hier der Marktplatz mit dem Brunnen und dem zierlichen Rathaus. Es ist ein Holzbau aus dem Jahre 1484, der auf mächtigen Holzpfeilem steht.
Wir hatten sogar die Gelegenheit im alten Rathaussaal Platz zu nehmen und die Sturmglocke zu läuten.
Nach einer sehr angenehmen weiteren Führung durch die Stadt besuchten wir das Cafe des deutschen Meisterbäckers. Der Kuchen schmeckte vorzüglich.
Samstag, 19.08.2006
An diesem Tag rühren wir in nördlicher Richtung in das Gebiet des Taunus, nach Bad Homburg, wo uns eine interessante Führung erwartete. Zunächst ging es durch die tief gelegene Altstadt, durch den Bereich der ärmeren Bewohner. Mittlerweile siedeln sich wegen der Ruhe auch wohlhabendere Leute hier an.
Auf der Höhe des Schlosses liegt die Neustadt mit regem Betrieb.
Das Schloß ist ein herrlicher Renaissance-Barockbau. Weithin sichtbar ist der Bergfried, der Weiße Turm. Von der Höhe überblickt man die Parkanlagen und hat eine unbegrenzte Aussicht auf den Taunus mit dem Feldberg.
Um 1900 ließ Kaiser Wilhelm II. in Schloßnähe die evangelische „Erlöserkirche" in neugotischem Stil erbauen. Das Innere dieser Kirche ist eine Nachahmung der Hagia Sofia in Konstantinopel mit herrlichen Mosaiken und Marmorsäulen.
Am Nachmittag hatten wir eine Führung im Limeskastell „Saalburg". Der römische Grenzwall Limes war um 200 n. Chr. zum Schutz vor Überfällen der Germanen in das von den Römern eroberte Gebiet gebaut worden. Etwa 100 Kastelle verstärkten diese Wehranlage. Die Saalburg war ein mittelgroßes Kastell. Nach dem Untergang des Römerreiches zerfiel die Wehranlage mit seinen Kastellen. Um 1900 wurden bei Bad Homburg systematische Forschungen nach dem ehemaligen Römerkastell betrieben. Man fand die Grundmauern, Steininschriften, Steinbüsten, Werkzeuge, Münzen. Wilhelm II. ließ auf den Grundmauern in wilhelminischem Stil eine getreue
Nachbildung des Kastells errichten und gab ihm den Namen: Saalburg. Interessant sind die Ausstellungsräume mit Gegenständen aus der vorrömischen Urgeschichte der näheren Umgebung und röm. Funden, die nicht nur von der Saalburg stammen.
Sonntag. 20.08.2006
Vor unserer Heimreise besichtigten wir Seligenstadt, dessen frühe Geschichte zurückgeht auf Karl d. Großen und vor allem aufseinen Berater und Biographen Einhard. Er stiftete 825 die Benediktinerabtei Seligenstadt. Nach einer Legende soll Kaiser Karl hier seine Tochter Emma wiedergefunden haben. „Selig sei die Stadt genannt, da ich meine Tochter wiederfand". Dieser Spruch ist auf dem Balken eines prächtigen Fachwerkhauses eingraphiert.
Seligenstadt ist ein romantischer Ort am Main mit Resten einer ehemaligen Ummauerung.
Besonders eindrucksvoll ist die in weiten Teilen erhaltene barocke Klosteranlage mit einem liebevoll angelegten und gepflegten Klostergarten mit Orangerie, Küchen- und Heilkräutem.
Hier beschlossen wir unsere erlebnisreiche Bildungsreise in eine wunderschöne deutsche Landschaft.